Die Städte-Allianz will eine rasche Realisierung des Zimmerberg Basistunnels II und des Brüttener Tunnels. Obwohl die beiden Tunnelprojekte in der umfangreichen BAV-Auswertung am besten abschneiden, fehlen sie im ersten Ausbauschritt. Die heute verabschiedete bundesrätliche Vorlage zur Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI) muss angepasst werden.
Zürich, 18. Januar 2012 – Werden heute die Weichen beim Ausbau der Eisenbahninfrastruktur nicht richtig gestellt und die absehbaren Kapazitätsengpässe auf diesen beiden Streckenabschnitten Luzern-Zug-Zürich und St. Gallen-Winterthur-Zürich nicht rechtzeitig eliminiert, droht den Städten Luzern, Zug, St. Gallen, Winterthur und Zürich längerfristig eine Einschränkung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Dies hätte auch negative Rückkoppelungen auf den gesamten Metropolitanraum Zürich, den Wirtschaftsstandort Schweiz und deren europäische Konkurrenzfähigkeit.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat eine umfangreiche betriebs- und volkswirtschaftliche Bewertung der vorgeschlagenen Ausbauprojekte vorgenommen, welche die Ausbauprojekte in zwei Dringlichkeitsstufen einordnet. In der Auswertung des BAV erfüllen die Module mit dem Zimmerberg Basistunnel II und dem Brüttener Tunnel von schweizweit über 50 geprüften Modulen die Bewertungskriterien der Dringlichkeit am besten. Brüttener Tunnel und Zimmerberg Basistunnel II sind die einzigen Projekte, die sowohl eine vom BAV ausgewiesene positive Nutzen-Kosten-Differenz (grösster Beitrag an das volkswirtschaftliche Wachstum der Schweiz) aufweisen, als auch die Überlast im Personenverkehr markant reduzieren.
Dennoch will der Bundesrat einen ersten Ausbauschritt umsetzen, welcher mit 3,5 Mia. Franken nicht ausreichend dotiert ist, und zum anderen ein ungenügendes Bewertungsergebnis aufweist. Die sorgfältig vom BAV durchgeführte Analyse und aufwändig ermittelte Priorisierung macht keinen Sinn, wenn die jeweilige Dringlichkeitsstufe eines Projekts für dessen Realisierung gar keine Relevanz hat.
Der erste Ausbauschritt muss konsequent auf Basis der BAV-Auswertung unter Berücksichtigung der positiven Nutzen-Kosten-Differenz abgeleitet werden. Brüttener Tunnel und Zimmerberg Basistunnel II gehören demnach in diesen ersten Ausbauschritt mit dazu. Das finanzielle Volumen des ersten Ausbauschritts muss von 3,5 auf mindestens 7,5 Mrd. Franken erhöht werden.
Der Ausbau des Bahnknotens Luzern ist in die erste Dringlichkeitsstufe aufzunehmen
Um die Kapazitätsengpässe auf der Haupteisenbahnachse Luzern-Zug-Zürich zu beheben, sind nebst dem Zimmerberg Basistunnel II weitere Ausbauten im Bahnknoten Luzern unumgänglich. Die Städte-Allianz pflichtet deshalb dem Anliegen der Zentralschweiz für eine bessere Anbindung an den Metropolitanraum Zürich bei, und fordert den Ausbau des Bahnknotens Luzern (Tiefbahnhof 1. Etappe) der ersten Dringlichkeitsstufe zuzuweisen. Dies nicht zuletzt deswegen, da sich mit der finanziellen Beteiligung der Kantone Luzern, Obwalden und Nidwalden die Kosten-Nutzen-Bewertung des BAV für das besagte Projekt massiv verbessert.
Kontakt für Medienanfragen
Städte-Allianz öffentlicher Verkehr Ost- und Zentralschweiz Geschäftsstelle
Tel.: 044 266 67 93
E-Mail: medien@staedte-allianz.ch
18.01.2012
Medienmitteilung: FABI – Top-Bewertungen für Zimmerberg Basistunnel II und Brüttener Tunnel berücksichtigen