Gemäss dem Bundesamt für Verkehr sollen die für verbesserte Verkehrsleistungen zwischen den Städten nötigen Projekte die zentralen Elemente des Ausbauschrittes 2030/35 sein; dies im Wissen, dass die Investitionsausgaben das vorhandene Finanzvolumen im neuen Fonds zunächst übersteigen dürften. Die seitens der Städte-Allianz geforderten Kapazitätserweiterungen sollen zentraler Bestandteil dieses Ausbauschritts sein. Wir bitten Sie deshalb, den von der Städte-Allianz erarbeiteten Konsens mitzutragen, damit die folgenden Vorhaben in der Botschaft zum Gesamtkonzept 2030/35 dem Parlament unterbreitet werden:
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1. Brüttenertunnel und Ausbau Bahnhof Stadelhofen
Die Verbindung zwischen Zürich Nord und Winterthur ist Teil der nationalen West-Ost-Achse, fahrgaststärkster S-Bahnlinienstrang der Schweiz und ein wichtiger Güterverkehrskorridor. Der Verkehr drängt sich teilweise auf einer Doppelspur – es ist einer der grössten Engpässe im schweizerischen Bahnnetz. Mit dem Ausbau Bahnhof Stadelhofen wird eine wichtige Verknüpfung in Richtung Zürcher Oberland und Zürichsee sichergestellt.
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2. Zimmerbergtunnel
Die Verbindung zwischen dem linken Zürichsee-Ufer und Baar ZG mit den einspurigen Tunnels Zimmerberg und Albis ist Teil der Hauptverkehrsader zwischen der Zentralschweiz und Zürich. Das Nadelöhr im internationalen Nord-Süd-Verkehr und die wichtigste Zubringerstrecke zur NEAT hat seine Leistungsgrenze erreicht. Auf der schweizweit drittstärksten Personenverkehrsachse steigt die Nachfrage überdurchschnittlich an. Der Zimmerberg würde bei Thalwil Richtung Chur nützliche Entlastung bringen.
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3. Durchgangsbahnhof Luzern
Der Durchgangsbahnhof ist ein Schlüsselelement der schweizerischen Schienenmobilität. Erst der Durchgangsbahnhof ermöglicht die im NEAT-Konzept vorgesehenen Fahrzeiten auf der Nord-Süd-Achse. Der Zeitgewinn zwischen Deutschland–Basel und Mailand beträgt eine halbe Stunde. Die Nord-Süd-Verbindung via Luzern ist damit eine halbe Stunde schneller als via Zürich, was eine attraktive Alternative zur Verbindung über den stark frequentierten Hauptbahnhof Zürich schafft. Ausserdem ermöglicht einzig der Durchgangsbahnhof die gewünschte Entwicklung der Zentralschweiz im schweizerischen Fern- und Regionalverkehr.
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4. Doppelspur Zürich-Schaffhausen
Der durchgängige Doppelspurausbau und damit die schnellere Anbindung Schaffhausens an Zürich-Nord ist in die Überlegungen über den Ausbau auf der Nord-Süd Achse mit einzubeziehen.
Diese Kapazitätserweiterungen sind das Ergebnis von Analysen der einzelnen Städte sowie der Diskussionen innerhalb der Allianz. Die Beseitigungen der Engpässe im Regionalverkehr sind wirtschaftlich wie gesellschaftspolitisch von grosser Bedeutung. Sie sind schliesslich jene Angebotsverbesserungen, die einen wesentlichen Beitrag an das volkswirtschaftliche Wachstum der Schweiz leisten. Die Vernetzung der Städte wird immer wichtiger – die Allianz warnt vor einer Verzögerung oder gar einem Aufschub dieser Schlüsselprojekte im Personenverkehr.
Die Städte-Allianz begrüsst, dass der Angebotsausbau auf der Strecke Zürich-Winterthur (Brüttener Tunnel) auch beim BAV höchste Priorität geniesst. Dieses Projekt ist essentiell, um der nationalen West-Ost-Achse die dringend benötigte Entlastung zu bringen. Würden weitere zentrale Vorhaben auf die lange Bank geschoben, könnten jedoch die übergeordneten Verkehrs- und Entlastungsziele nicht erreicht werden. Die Städte-Allianz setzt sich entsprechend ein. Ohne den Ausbau der Streckenabschnitte Luzern-Zug-Zürich, der Doppelspur Zürich-Schaffhausen sowie den Bau des Durchgangsbahnhofs Luzern bliebe die langfristig angestrebte Entwicklung der gesamten Metropolitanregion auf der Strecke.