ÖV-Infrastruktur im Metropolitanraum Zürich rasch und nachhaltig ausbauen

ÖV-Infrastruktur im Metropolitanraum Zürich rasch und nachhaltig ausbauen
29. September 2017 Städte-Allianz ÖV Ost- und Zentralschweiz

Die sechs Städte Luzern, Schaffhausen, Sankt Gallen, Winterthur, Zug und Zürich fordern gemeinsam den raschen und nachhaltigen Ausbau der Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs im Metropolitanraum Zürich. Im geplanten Ausbauschritt 2035 sollen die dringlichsten Vorhaben realisiert werden.

Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zum Bahn-Ausbauschritt 2035 eröffnet.
In der «Städte-Allianz Öffentlicher Verkehr Ost- und Zentralschweiz» (Städte-Allianz) engagieren sich die Städte Luzern, Schaffhausen, Sankt Gallen, Winterthur, Zug und Zürich seit 2008 für den raschen und nachhaltigen Ausbau der Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs im Metropolitanraum Zürich.
Im gemeinsamen Interesse, die Verkehrsinfrastruktur in und um den Raum Zürich der weiter steigenden Nachfrage anzupassen, setzen wir uns für eine fristgerechte Planung und Realisierung der nötigen Projekte ein: Den Brüttener Tunnel zwischen Zürich Nord und Winterthur, den Zimmerbergtunnel zwischen dem linken Zürichsee-Ufer und Zug, den Durchgangsbahnhof Luzern wie auch den Doppelspurausbau zwischen Zürich und Schaffhausen. Diese Ausbauschritte entsprechen der logischen Vorgabe, wonach mit dem Gesamtkonzept 2035 die dringlichsten Vorhaben an die Hand genommen werden sollen.

Gemäss Bundesrat sollen für verbesserte Verkehrsleistungen zwischen den Städten sowie in den Regionen in einem Gesamtkonzept 11,5 Mia. Schweizer Franken im Ausbauschritt 2035 eingesetzt werden: Im Personenverkehr will der Bundesrat dabei Engpässe in den Räumen Zürich,
Arc lémanique und Bern beheben, da insbesondere Solothurn–Olten–Zürich–Winterthur, Zürich–Zug– Rotkreuz, Genf–Lausanne–Yverdon sowie Bern–Thun überlastet sind.

Wir begrüssen, dass der Bundesrat Vor- und Drittfinanzierungen von Projekten ebenfalls vorsieht (vgl. Postulat 17.3263 «Vorfinanzierung im Rahmen von FABI/Ausbauschritt 2030/2035»).
Die Städte-Allianz wird sich in der Vernehmlassung sowie im parlamentarischen Prozess einbringen.

Grundsätzlich betont die Städte-Allianz:

  1. Brüttener Tunnel und Ausbau Bahnhof Stadelhofen: Die Verbindung zwischen Zürich Nord und Winterthur ist Teil der nationalen West-Ost-Achse, fahrgaststärkster S-Bahnlinienstrang der Schweiz und ein wichtiger Güterverkehrskorridor. Der Verkehr drängt sich teilweise auf einer Doppelspur – es ist einer der grössten Engpässe im schweizerischen Bahnnetz. Mit dem Ausbau Bahnhof Stadelhofen wird eine wichtige Verknüpfung in Richtung Zürcher Oberland und Zürichsee sichergestellt.
  2. Zimmerbergtunnel: Die Verbindung zwischen dem linken Zürichsee-Ufer und Baar ZG mit den einspurigen Tunnels Zimmerberg und Albis ist Teil der Hauptverkehrsader zwischen der Zentralschweiz und Zürich. Das Nadelöhr im internationalen Nord-Süd-Verkehr und die wichtigste Zubringerstrecke zur NEAT hat seine Leistungsgrenze erreicht. Auf der schweizweit drittstärksten Personenverkehrsachse steigt die Nachfrage überdurchschnittlich an. Der Zimmerberg würde bei Thalwil Richtung Chur nützliche Entlastung bringen.
  3. Durchgangsbahnhof Luzern: Der Durchgangsbahnhof ist ein Schlüsselelement der schweizerischen Schienenmobilität. Erst der Durchgangsbahnhof ermöglicht die im NEAT-Konzept vorgesehenen Fahrzeiten auf der Nord-Süd-Achse. Der Zeitgewinn zwischen Deutschland–Basel und Mailand beträgt eine halbe Stunde. Die Nord-Süd-Verbindung via Luzern ist damit eine halbe Stunde schneller als via Zürich, was eine attraktive Alternative zur Verbindung über den stark frequentierten Hauptbahnhof Zürich schafft. Ausserdem ermöglicht einzig der Durchgangsbahnhof die gewünschte Entwicklung der Zentralschweiz im schweizerischen Fern- und Regionalverkehr.
  4. Doppelspur Zürich-Schaffhausen: Der durchgängige Doppelspurausbau und damit die schnellere Anbindung Schaffhausens an Zürich-Nord ist in die Überlegungen über den Ausbau auf der Nord- Süd Achse mit einzubeziehen.

Die Beseitigungen der Engpässe im Regionalverkehr sind wirtschaftlich wie gesellschaftspolitisch von grosser Bedeutung. Sie sind jene Angebotsverbesserungen, die einen wesentlichen Beitrag an das volkswirtschaftliche Wachstum der Schweiz leisten. Die Vernetzung der Städte wird immer wichtiger – die Allianz warnt vor einer Verzögerung oder gar einem Aufschub obiger Schlüsselprojekte im Personenverkehr.

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